BASTARD ASS ( I ) FROM HELL | von Florian Schiel | |
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B.A.f.H.
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Böööh!! Bööööh!!
Mein PAD (Professoren-Annäherungs-Detektor) schlägt an. Das ist
schon das fünfte Mal heute! Normalerweise rennt der Chef nicht andauernd
an meinem Büro vorbei. Es muß sich um jemand anderen
handeln. Wenn die Häuptlinge sich persönlich beim Chef zum Kriegsrat versammeln, ist irgendetwas im Busche. Ich versuche, Mikrophon und Soundblasterkarte im Rechner des Chefs zu aktivieren. Aber leider hat er den Rechner wieder einmal ausgeschaltet. Das Geräusch störe ihn, sagt der Chef immer entschuldigend, wenn
ich ihn darauf hinweise, daß sein Rechner schon wieder nicht am Netz
ist. Es klopft und Frau Bezelmann streckt ihren Kopf herein: "Sie werden vom Chef verlangt", sagt sie genüßlich. ALARMSTUFE GELB! "Nur vom Chef?" frage ich vorsichtig. Auf dem Weg zum Geschäftszimmer gehe ich blitzschnell die Ereignisse der letzten Monate durch. Der abgeschleppte Wagen des Kanzlers? Die überflutete Tiefgarage? Die Explosion in Labor 3? Der Schneepflug der Hausmeister? Oder hat die RKfH etwa eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen mich angestrengt? Kinkerlitzchen! Ich meine, immerhin hatten wir schon seit über einem Jahr keine Todesfälle mehr an unserem LEERstuhl ... Apropos! Vielleicht hat es ja tatsächlich etwas mit dem UPS- Lieferanten zu tun, der vor zwei Jahren in den zufällig nicht abgedeckten Hauptkabelschacht gefallen ist ... Vor der Türe zum Chefzimmer mobilisiere ich kurz meine Abwehrkräfte, dann klopfe ich und öffne die Türe. "Ah ... ja ... ähm ... da ist ja ... äh ... da kommt ja endlich ... hmm ... der Mann, auf den wir ... hmm ... kommen Sie ... äh ... kommen Sie nur herein ... Setzen Sie sich ..." Der Dekan, drei Professoren vom Fachbereich und natürlich der Chef
sitzen auf Polstermöbeln hinter halbleeren Kaffeetassen und grinsen mir
freundlich entgegen. Ein wahrhaft erschreckender Anblick! "Die ... äh ... Herren Kollegen kennen Sie ja ...
ähm ... Leisch. Und das hier ist ... äh ... Professor
Icewater aus San Francisco, die Sie gerne ... hmm .... kennenlernen
möchte ..." Unser Dekan, Professor Steinbrecher, lehnt sich in den ächzenden
Sessel zurück und ergreift gewichtig das Wort: Ich beteuere mit dem Brustton des guten Gewissens, daß ich damit
absolut nichts zu tun habe. Und weil es ausnahmweise sogar stimmt, klingt es
richtig überzeugend. Sind Sie schon mal fünf schmunzelnden Professoren gegenüber gesessen? Ich schalte auf ALARMSTUFE ROT! "Aber natürlich nicht", fährt Professor Felsklauber von der virtuellen Fluidthermodynamik fort. "Professor Icewater ist hier, weil sie von unserem hervorragend organisierten Rechnernetz hier gehört hat. Sie möchte Sie gerne - vorausgesetzt natürlich, daß Sie einverstanden sind - für einige Zeit als Berater mit nach San Francisco nehmen. Was halten Sie davon?" Ich starre in sechs erwartungsvollen
Professorengesichter. Und damit endet das Buch "Bastard Ass(istant) from Hell" (oder "Das Jahr des
Bastards" oder "Bastard Assistent" oder wie auch immer der Verlag sich
letztendlich entscheiden wird, das Machwerk zu taufen!). |
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