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30.01.2008 BASTARD   MAILING   LIST   © Florian Schiel
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In unserem Lokalblättchen wird berichtet, daß Herr Udolf Wammertsberger aus Berg am Laim, als er zu seinem geparkten Wagen zurückkam, bei diesem die Windschutzscheibe zertrümmert vorgefunden habe. Zunächst ging die Polizei von einen Akt sinnlosen Vandalierens aus, später kam jedoch heraus, daß in der Nähe Krähen beobachtet wurden, die versuchten Walnüsse aufzuknacken, indem sie sie aus großer Höhe auf harte Gegenstände fallen ließen. Eine Krähe habe wohl 'aus Versehen' statt einer Walnuß einen Stein erwischt, schreibt der Journalist vom Dienst gerührt, und ergeht sich anschließend noch drei, vier Sätze milde begeistert über die großartige Anpassung dieser intelligenten Vögel. 
Manchmal denke ich, daß man schon sehr naiv sein muß, um als Journalist in dieser Welt zu überleben! 
Durch das Fenster kann ich den Raben Nero sehen, wie dieser gerade versucht, das Segeltuchverdeck des Schneepflugs der Hausmeister in mikroskopisch kleine Stückchen zu zerlegen. Der Journalist würde jetzt vermutlich irgendwas von 'gezielter Anpassung im Rahmen des Nestbau-Instinkts' faseln! 
Kopfschüttelnd blättere ich zurück zur Titelseite: Alles voll mit der Energiekrise, steigende Ölpreise, 2 Milliarden Chinesen wollen ein Auto, Rußland dreht wieder am Gashahn, usw. usw. 
Dabei ist die Lösung so einfach, daß es fast zum Lachen wäre! Andererseits muß man eben wie ein echter Bastard denken ... 
Wie bitte? Ob ich vielleicht nicht das teuer gewordene Benzin tanken müsse? Und die Heizkostenabrechnung vom letzten Jahr? 
Na, also gut, weil's ihr seid: ich verrate euch mal, wie ein Bastard mit der Energiekrise umgeht! Im Gegenzug könnt ihr dann ja mal wieder ein paar Bücher von mir kaufen ... 
Also: 
Zunächst mal stopfe ich eine mehrfach gefaltete Schreibunterlage aus Plastik in Frau Bezelmanns Power-Shredder, der daraufhin sofort röchelnd stehen bleibt. Das somit nachweisbar 'kaputte' Gerät wird ordnungsgemäß de-inventarisiert und von den Hausmeistern entsorgt. Gegen Abend hole ich dann den Shredder aus dem Recycling-Container, entferne die leicht verschmorte Schreibunterlage und nehme das Ding, das wieder wunderbar funktioniert, mit nach Hause. Auf dem Weg schnappe ich mir auch noch den uralten Kübelstaubsauger der Putzfrau, den seit der üblen Geschichte mit den Chef und seinem Schlips niemand mehr verwenden will (einschließlich der Putzfrau, die für drei Monate in psychologische Behandlung mußte). Zu Hause entferne ich den Öleinspritzer aus meiner Heizungsanlage und baue aus dem Power-Shredder und den Gebläse des Kübelstaubsaugers ein improvisiertes Papierschnitzelwerk, das Papier in winzige Fitzel zerlegt und diese mit hoher Geschwindigkeit in die Brennkammer pfeift. Dann ersetzte ich meinen Briefkasten durch eine simple Klappe über einem breiten Kabelschacht, der direkt hinunter in den Keller zum Power-Shredder führt. 
Letzter Schritt: ich verbringe drei Arbeitstage damit, mich im Internet bei sämtlichen Versandfirmen selbst als interessierter Kunde zu werben. Dabei staube ich ganz nebenbei so viele Werbeprämien ab, daß man damit mühelos drei bis vier Häuser ausstatten könnte. Eine sofort durchgeführte Ebay-Orgie leitet die Objekte ohne viel Umschweife an die entsprechenden Suchtbieter weiter, die auch noch Höchstpreise für den Schrott zahlen. 
Die unausweichliche Folge dieser Werbeorgie sind unzählige Kataloge und Werbesendungen aus aller Welt, die mir die liebe Post täglich frei Haus in den Powershredder liefert, welcher wiederum völlig kostenlos mein Haus heizt. Vom Erlös der Ebay-Aktion kann ich zwei Jahre lang mein Bastard-Mobil tanken, obwohl der alte Kasten 20 Liter braucht. 
Kapiert?
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